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© Cihan Acar

Cihan Acar

Cihan Acar, geb. 1986 bei Heilbronn. Nach dem Abitur begann er das Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg. Nebenbei arbeitete er als Journalist und Autor. Er schrieb zwei Sachbücher (eines über Galatasaray, eines über Hip Hop) und berichtete unter anderem für die dpa aus der Türkei. Nach längeren Aufenthalten in Istanbul und Berlin kehrte er zurück, um sein Studium abzuschließen. Einen Auszug aus seinem bei Hanser Berlin erschienenen Debütroman »Hawaii« kann man in der KRACHKULTUR lesen (unter dem alten Arbeitstitel »Schieb keine Filme, Kemal«).

»Ich halte Cihan Acar für ein großes Schreibtalent. Er hat nicht nur einen schönen Sound und eine einnehmende Sprache, sondern findet auch immer wieder besondere Bilder und Vergleiche.«
Benedict Wells

Titel

Hawaii

Es sind die heißesten Tage im Jahr, Hundstage, die, so glauben manche, schweres Unheil bringen. Kemal Arslan läuft durch Heilbronn, ein Fußballstar, der nach einem Unfall seine Karriere beenden und von vorn anfangen muss. Unbeteiligt steht er auf einer türkischen Hochzeit herum, geht in ein Striplokal und ins Wettbüro, gerät mitten hinein in eine Straßenschlacht zwischen Rechten und Migranten, trifft seine Exfreundin Sina und besucht seine Eltern, die, wie die meisten Türken der Stadt, in Hawaii wohnen, einem Problembezirk mit heruntergekommenen Hochhäusern und rauem Straßenleben, der rein gar nichts mit dem Urlaubsparadies gemeinsam hat. Cihan Acar erzählt von zwei Tagen und drei Nächten eines jungen Mannes, in denen er alle Stadien von Illusion, Sehnsucht und Einsamkeit durchquert. Ein Buch über all die Heimatlosen, Nachtgestalten und Romantiker, die im Dazwischen leben.

»Ein Road Trip durch Heilbronn. Lässig erzählt, heiße und hitzige Tage. Ein versehrter Protagonist, sein versehrter Jaguar, eine versehrte Gesellschaft. Und die immer aufs Neue relevante, unaufhörliche Suche nach dem Glück, das immer dann entkommt, wenn man es gerade ergriffen und begriffen zu haben meint.«
Sasa Stanisic, Lesetipp in KUDU Lesemagazin

»Eines der besten literarischen Debüts dieser Saison«.
Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Ein Buch der Zweifel und der Selbstbefragung, im Spannungsverhältnis zwischen Migrantenmilieu und deutscher Mehrheitsgesellschaft. Gekonnt und ohne große Gesten beschwört es stellvertretend die Sehnsucht einer ganzen Generation nach Zugehörigkeit und Heimat.«
Peter Henning, WDR

»Es steckt viel Wut, aber noch mehr Sehnsucht nach Anschlüssen in diesem Roman, mit dem Acar jenseits allen Authentizitätsgehabes eine schlüssige Deutschland-Momentaufnahme gelungen ist.«
Christoph Schröder, Süddeutsche Zeitung

»Es ist die schnelle, schnörkellose, in diesem Fall der Sprache Arjounis kaum nachstehende Prosa, die ›Hawaii‹ jenseits des von der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur weiterhin nur selten inspizierten Milieus so besonders, diese Geschichte so smart und großartig macht. ... Heilbronn könnte ein echter Hotspot in dieser Saison werden. Zumindest auf der literarischen Landkarte.«
Gerrit Bartels, Tagesspiegel

Krachkultur 19/2018

Cihan Acar (*1986) hat sich den coolen John Fante zum Vorbild genommen und lässt in »Schieb keine Filme, Kemal« (Romanauszug) einen jungen Deutschtürken eine Abschiedsrunde durch seine Hood drehen, ehe er erstmals in seine andere Heimat, nach Istanbul, fliegt.

»Was ich von Cihan Acars erstem Roman bislang gelesen habe, finde ich echt gut, schön rotzfrech und wahrhaftig.«
Matthias Politycki

111 Gründe, Hiphop zu lieben

In den verlassenen Straßen der Bronx aus der Not heraus entstanden, dient HipHop heute Menschen in aller Welt als Überzeugung, Hobby oder Perspektive. Und doch wird selten eine Kunstform so sehr kritisiert, belächelt und auf einzelne Bestandteile reduziert wie HipHop. 111 Gründe kämpfen hier dagegen an, indem sie Herkunft, Entwicklung und Bedeutung der Kultur nachzeichnen und seinen Pionieren, Legenden, Stars und Höhepunkten ein Denkmal setzen: angefangen von den Gründer-Vätern Kool Herc, Afrika Bambaataa und Grandmaster Flash über Ikonen wie Tupac Shakur und Notorious B.I.G. bis hin zu den deutschen Rap-Stars Kool Savas, Bushido und Kollegah. Wo kommt HipHop her? Was macht ihn aus? Wer hat ihn geprägt? Dieses Buch liefert 111 Antworten.

»In Cihan Acars formidabel recherchiertem und angenehm subjektivem Buch ›111 Gründe, HipHop zu lieben‹ findet man am Rande und zwischen den Zeilen immer wieder absurde Anekdoten und entzückende Zusammenhänge, mit denen man jede Fachsimpelei über Hiphop als Besserwisser verlässt.«
Business Punk

111 Gründe, Galatasaray zu lieben

Genug vom allzu »modernen« Fußball? Keine Lust mehr auf Plastik-Clubs, fremde Investoren und fehlende Stimmung auf den Rängen? Sehnsucht nach wahrem Fußball, mit echten Fans, Tradition und völliger Identifikation? Gestatten, Galatasaray. Hier findet der Fußballliebhaber all das, was zu einem echten Verein gehört.
Lange Tradition, Selbstbestimmung (ungeschriebenes Gesetz, dass der Präsident das vereinseigene Gymnasium besucht haben muss), eine waschechte Rivalität (kein Derby der Welt ist heißer als Galatasaray vs. Fenerbahçe). Und dann die Fans. »Welcome to hell!« heißt es bei jedem Heimspiel, und das Motto ist Programm. Und das nicht nur auf den Rängen, denn mit totalem Pressingfußball bis zum Umfallen führte Fatih Terim die »Löwen« im Jahre 2000 zum Triumph im UEFA-Cup, dem größten Erfolg des türkischen Fußballs.
Kein Wunder also, dass die Vereinsgeschichte unzählige Helden und Geschichten hervorgebracht hat, Mythen, Skandale, Triumphe und Tragödien. Ein Blick in den Alltag und die Geschichte von Gala ist wie eine abendliche Querfahrt durch Istanbul: unberechenbar, überraschend, heftig, faszinierend. Machen wir uns auf die Reise!

»Cihan Acar liefert in seinem Werk ›111 Gründe, Galatasaray zu lieben‹ tolle Einblicke in die Historie der ›Löwen‹.«
LIGABlatt.de