Autor/in
© Christian Platz

Sara Klatt

Sara Klatt wurde am 3. Juni 1990 in Reinbek bei Hamburg geboren. Sie wuchs in einer interreligiös-liberalen Familie auf, der Vater (Deutschlehrer) weckte das Interesse an Literatur, der Großvater (Vorstandsmitglied der deutsch-israelischen Gesellschaft und Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit) an interreligiösen Themen und Kultur. Zwischen Realschulabschluss und Abitur in Deutschland absolvierte Klatt ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Einrichtung für Demenzkranke. Seit 2013 studiert sie Fotojournalismus und Dokumentarfotografie in Hannover. Während des Studiums führten sie zahlreiche weitere Aufenthalte zurück nach Israel. Zuletzt fotografierte sie für die israelische Presseagentur Flash90 und zog für einige Monate nach Tel Aviv, um den Nachlass des israelischen Fotojournalisten Rudi Weissenstein zu archivieren. Ihre fotografischen Arbeiten befassen sich mit der Darstellung israelischen Alltagslebens.

Titel

Das Land, das ich dir zeigen will

Israel – das Land, das sie als Kind oft besuchte, da ein Teil ihrer Familie hier vor Jahrzehnten Zuflucht fand. Es ist das Land der Menschen, die S. durch Erzählungen ihres Großvaters kennenlernte, und gleichzeitig der Menschen, denen sie heute beim Trampen zwischen Tel Aviv und Jerusalem begegnet. Früher, da gab es den Untergrundkämpfer Yitzchak, der Tomaten in der Wüste überleben lassen konnte. Es gab Eva und Zwi Goldberg, die ihre Sehnsucht nach der alten Heimat mit deutschen Rosen zu besänftigen versuchten. Heute ist da Mohammad, der in einem Techno-Club auflegt und nicht über seine jüdische Exfreundin hinwegkommt. Es gibt den Siedler Rafi und den Beduinen Abdallah, die wie Zwillingsbrüder aussehen, aber keine sind. Und es gibt den Cafébesitzer Lior, der davon träumt, mit seiner Tochter einen Roadtrip in einem himmelblauen VW-Bus zu machen. Und während S. immer mehr über das Leben dieser Menschen lernt, eröffnet sich ihr Stück für Stück die eigene Geschichte, die ihres Vaters, ihres Großvaters – und ihr eigener Platz in diesem Land.
Sara Klatt zeigt uns ein Land, so vielschichtig wie seine Bewohner, und nimmt uns mit auf eine außergewöhnliche Reise durch das heutige und das vergangene Israel. Ein Land voller Lebendigkeit. Aber auch ein Land zwischen Traum und Trauma.

»Ein famoser Erstling. Klar, ehrlich, spannend. Wir wollen noch mehr von Sara Klatt lesen.«
Rafael Seligmann

Krachkultur 22/2021

Sara Klatt (*1990) verdichtet in »B wie Widerstand« Verkehrspolitik, Kunsthandwerk und Typographie zu einem schmerzlichen Kleinod über das Holocaust-Gedenken.